Tour Brandenburg Templin – Chorin

Bhf. Vogelsang

 

Hugenottenhaus Hammelspring

Wir beginnen die heutige Etappe der Tour Brandenburg von Templin nach Chorin bereits am Bahnhof Vogelsang, weil die DB auf dem Abschnitt bis Templin baut. Die 12 km bis Templin an der B 109 sind rasch abgeradelt. Nach ca. 5 km Fahrt erreichen wir den Ort Hammelspring und sehen auf der linken Seite das „Hugenottenhaus“. Als König Ludwig XIV. 1685 das Edikt von Fontainebleau verabschiedete, erreichte die Verfolgung der Hugenotten in Frankreich ihren Höhepunkt. Ihnen blieb nur die Wahl zwischen Unterwerfung oder verbotener und damit lebensgefährlicher Flucht. Hier, im sogenannten Hugenottenhaus, fand 1762 die Flüchtlingsfamilie Andrée aus Frankreich eine neue Bleibe.

Kirche Hindenburg

Bhf. Templin

Berliner Tor Templin

St. Georgen Kapelle

Ca. 4 km hinter Hammelspring durchfahren wir das 1333 erstmals erwähnte Hindenburg mit seiner sehenswerten, aus Feldsteinen in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichteten gotischen Saalkirche. Kurz darauf erreichen wir die Stadt Templin und fahren am ersten von zwei Bahnhöfen, dem Bahnhof Templin, vorbei. Die Altstadt von Templin erreichen wir durch das Berliner Tor, einem der drei beeindruckenden Stadttore Templins aus dem 14. Jahrhundert.  Nahe dem Berliner Tor findet man das älteste Gebäude Templins, die St. Georgen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. In der Kapelle befindet sich eine prächtige Holzplastik aus dem 16. Jahrhundert, die den Schutzpatron Georg zu Pferd und in voller Rüstung im Kampf mit dem Drachen darstellt. Ein Flügelschrein aus dem 15. Jahrhundert bildet den Mittelpunkt der kleinen Kirche.

 

Schultor

Akzisehaus

Amtsgericht

ehem. Gefängnis

Bhf. Templin Stadt

Von der Georgen Kapelle aus fahren wir quer durch die Altstadt und  verlassen diese durch das Schultor. Dieses Tor wurde 1909 als Durchbruch in der Stadtmauer geschaffen, um die 1910 davor errichtete Bürgerschule erreichen zu können. Wir setzen unseren Weg entlang der Stadtmauer fort und erreichen das 1768 errichtete Akzisehaus. Hier wurden Steuern und Zölle erhoben, z.B. wurden in die Stadt eingeführte Lebensmittel besteuert und ein Dammzoll von Durchreisenden erhoben. Die nächste Sehenswürdigkeit auf unserer Tour ist das Gebäude des ehemaligen Preußischen Amtsgerichts, welches hier von 1879 bis 1952 bestand. Unweit davon, an der Rückseite der Stadtmauer fahren wir auch am ehemaligen Stadtgefängnis vorbei, welches heute einen Hofladen und eine kleine Gaststätte beherbergt. Vorbei am zweiten Bahnhof, dem Bahnhof Templin Stadt verlassen wir die Stadt und fahren in Richtung Lübbesee.  Dieser flussartige See bei Templin ist ca. 300 ha groß, besitzt eine ausgezeichnete Wasserqualität  und ist für Boote mit Verbrennungsmotor gesperrt.

zum Lübbesee

Strandbar Lübbesee

Dorfkirche Gollin

Von Templin führt ein schöner Radweg durch den Wald, vorbei am Seehotel zum Lübbesee. Wir fahren an der Strandbar des Badestrandes vorbei und anschließend 8 km durch den Wald parallel zum Südufer des Sees. Am Wohnplatz Ahlimbsmühle der Gemeinde Milmersdorf biegen wir rechts ab und fahren auf dem Radweg an der Landstraße L 100 in Richtung Gollin. Dieses  1375 erstmals erwähnte Dorf in der Schorfheide erreichen wir nach 4 km. Im Dorfzentrum steht die 1817 auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichtete sehenswerte Fachwerkkirche. Von Gollin aus führt unser Weg die nächsten 12 km durch die herrlichen Wälder der Schorfheide nach Friedrichswalde. Wir passieren unterwegs Reiersdorf, ein 1375 wüst gefallenes Dorf und heutiger Wohnplatz von Gollin. Hier befindet sich jetzt der Sitz der Landeswaldoberförsterei.

Reiersdorf

Friedrichswalde

Kirche Friedrichswalde

Friedrichswalde wurde 1748 auf Erlaß Königs Friedrich II., dem es auch seinen Namen verdankt, gegründet. Er siedelte hier 30 Familien aus der Kurpfalz und Rheinhessen an. Die Kolonisten brachten auch die Kenntnis zur Fertigung von Holzschuhen mit, die hier bis in die Mitte der 1950er Jahre produziert wurden. Daraus entstand die Bezeichnung als größtes Holzschuhmacherdorf Deutschlands. Friedrichswalde trägt seit 2013 den offiziellen Beinamen „Holzschuhmacherdorf“. An diese Tradition knüpft die seit 2009 bestehende historische Holzschuhmacher-Werkstatt auf dem Pfarrhof an. Die 1776–1783 entstandene Reformiertenkirche, ein Fachwerkbau, wurde 1890 mit Backstein umbaut und erhielt ihre heutige Gestalt. Vor der Kirche befindet sich ein großer Granitstein, der den 30 Erstsiedlerfamilien gewidmet ist und Auskunft über ihre Ankunft in der Mark Brandenburg 1748 gibt.

Kurfürst Joachim Friedrich

Kreuzkirche Joachimsthal

Kirche Althüttendorf

Die Tour geht weiter 8,5 km durch die schönen Wälder der Schorfheide nach Joachimsthal. Die Kleinstadt am Grimnitzsee wurde 1603 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt bereits 1604 das Stadtrecht. Ihre Entstehung geht auf die Gründung einer Glashütte durch Kurfürst Joachim Friedrich 1601 zurück, für die er Glasmacher aus Böhmen ansiedelte. Sein Denkmal steht heute vor dem Rathaus. Die Kreuzkirche im Zentrum wurde 1735 bis 1738 als klassizistischer Putzbau errichtet und ersetzte den Vorgängerbau einer barocken Fachwerkkirche von 1609. Wir fahren weiter am Südufer des ca. 8 km² großen und bis zu 10 m tiefen Grimnitzsees entlang nach Althüttendorf, das wir nach ca. 6 km erreichen. Das Dorf entstand 1653 aus der Ansiedlung einer Glashütte, die von der Burg Grimnitz hierher verlegt wurde. Die Dorfkirche wurde 1803 bis 1810 erbaut, nachdem der Vorgängerbau 1746 bei einem Brand zerstört worden war.

Rastplatz in Senftehütte

Dorfkirche Senftehütte

Dorfkirche Chorin

Bhf. Chorin

Von Althüttendorf sind es nur 5 km Fahrt durch die dichten Waldgebiete der Schorfheide bis Senftehütte. Gegründet wurde es 1706 mit der Errichtung einer Glashütte. Ab 1718 gehörte die Glashütte einem Johann Goeorg Senff. Daraus leitet sich der Ortsname des 200-Seelen Dorfes ab. Die Dorfkirche wurde 1806 errichtet aus massiven Feldsteinen. Die letzten 6 km führen weiter durch den Wald bis in das Dorf Chorin, wo  im Dorfzentrum die im der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aus Feldsteinen erbaute Dorfkirche steht. Die Entstehung des Dorfes Chorin erfolgte mit der Gründung des gleichnamigen, ca. 1,5 km östlich liegenden Zisterzienserklosters 1258. Unsere Tour endet am 1902 errichteten und liebevoll restaurierten historischen Bahnhof Chorin, von dem wir mit dem RE 3 stündlich Richtung Stralsund bzw. Berlin fahren können.

Länge der Strecke:  66, 5 km

Verlauf der Strecke:  Vogelsang / Templin / Gollin / Friedrichswalde / Joachimsthal / Althüttendorf / Senftehütte / Chorin

Beschaffenheit der Strecke: gute und sehr gute Radwege

Download der GPS-Datei: Tour Brandenburg Templin-Chorin

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