von Wittenberge durch das Wendland

Bahnhof Wittenberge

Bahnhof Wittenberge

Radweg Packhofstraße

Radweg Packhofstraße

Unsere Tour entlang der Elbe und durch das Wendland beginnt am Bahnhof Wittenberge und führt uns zunächst zum Elbufer. Wir fahren auf dem Radweg entlang der Packhofstraße  und durch den Freizeitpark zur Elbuferpromenade. Von dort fahren wir zunächst in nördliche Richtung und verlassen die Stadt durch das Zentrum über die Zollstraße, Bahnstraße,  Am Stern, Lenzener Straße, Parkstraße und Bentwischer Weg in Richtung Bentwisch.

Radweg Freizeitpark Wittenberge

Radweg Freizeitpark Wittenberge

Elbuferpromenade Wittenberge

Elbuferpromenade Wittenberge

Nach 5 km queren wir die B 189 und erreichen nach weiteren 3 km den Ort Bentwisch. Das Angerdorf Bentwisch wurde 1345 erstmals erwähnt und ist heute ein Ortsteil von Wittenberge. Die Dorfkirche stammt von 1875 und ist sehr schlicht ausgestattet. Bentwisch ist umgeben vom Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe , dem LSG Brandenburgische Elbtalaue und dem Vogelschutzgebiet Unteres Elbtal.  Nach Durchquerung des Ortes fahren wir weiter auf der Kreisstraße K 7034, durchqueren den Ortsteil Motrich von Cumlosen und erreichen nach 4 km die Stadt Cumlosen an der Elbe. Cumlosen war in der DDR Grenzübergangsstelle für den Schiffsverkehr zwischen der DDR und der BRD. Der Bahnhof von Cumlosen lag an der Strecke Wittenberge – Buchholz (Nordheide). Der Abschnitt zwischen Wittenberge und Dömitz, an dem Cumlosen lag, wurde 1947 als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert. Am Ortsrand von Cumlosen erreichen wir den Elbdeich, dem wir die nächsten 16 km folgen werden.

Dorfkirche Bentwisch

Dorfkirche Bentwisch

Kirche in Cumlosen

Kirche in Cumlosen

Radweg auf dem Elbdeich

Radweg auf dem Elbdeich

Elbblick bei Lütkenwisch

Elbblick bei Lütkenwisch

 

 

 

 

 

Ca. 4 km hinter Cumlosen fahren wir durch den kleinen Ort Lütkenwisch, der direkt am Elbdeich liegt. Lütkenwisch ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Lanz und wurde 1502 erstmals erwähnt. Der Ortsname kommt aus dem Niederdeutschen und bedeutet „zur kleinen Wiese“. Seit Mai 2017 verkehrt zwischen Schnackenburg und Lütkenwisch wieder die Elbfähre. Wir setzen unsere Fahrt durch die Lenzen-Wustrower-Elbniederung fort und erreichen ungefähr bei km 29 den Sportboothafen Lenzen. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Radweg bis nach Lenzen. 

Sportboothafen Lenzen

Sportboothafen Lenzen

Blick auf Lenzen

Blick auf Lenzen

Nach 2 km überqueren wir das Flüsschen Löcknitz und erreichen die Burg Lenzen. Die Löcknitz ist ein 66 km langer Nebenfluß der Elbe. Sie entspringt bei Ziegendorf in Mecklenburg-Vorpommern und mündet bei Wehningen in Niedersachsen in die Elbe. Von Weitem ist schon die Burg Lenzen zu sehen. An der Stelle der heutigen Burg errichteten die Slawen eine ringförmige Befestigung und nannten sie „Burg Lunkini“. Diese Burg wurde 929 erstmal urkundlich erwähnt. 1147 gelangte sie im Zuge des großen Wendenkreuzzuges endgültig in deutschen Besitz, in den der Adelsfamilie Edle Gans zu Putlitz. Im 13. Jahrhundert wurde auf den slawischen Fundamenten eine frühdeutsche Burganlage errichtet. Der heute noch erhalten Burgturm mit seinen 3 m dicken Mauern stammt noch aus dieser Zeit. 1227 wurde der Dänenkönig Waldemar II. in der Burg Lenzen gefangen gehalten. Seit 1993 gehört die Burg dem BUND Deutschland und beherbergt eine Gaststätte, ein Hotel, Tagungsräume und Dauerausstellungen.

 

Lenzen-Wustrower Elbniederung

Lenzen-Wustrower Elbniederung

Radweg zur Burg Lenzen

Radweg zur Burg Lenzen

Löcknitz

Löcknitz

Radweg über die Löcknitz

Radweg über die Löcknitz

 

Eingang zur Burg Lenzen

Eingang zur Burg Lenzen

St. Katharinen Kirche

St. Katharinen Kirche

der stumpfe Turm

der stumpfe Turm

Rudower See

Rudower See

Nach dem Aufenthalt auf der Burg fahren wir in die Stadt. Lenzen ist älteste Stadt der Prignitz. Seit 1237 hat sie Stadtrecht. Von 1847 bis 1947 war  Lenzen eine Stadtion an der Bahnstrecke Wittenberge – Buchholz. Im Zentrum Lenzens können wir die St.-Katharinen-Kirche sehen, eine Hallenkirche der Backsteingotik von 1760.  In der Berliner Straße sehen wir den „stumpfen Turm“, einen Rest der ehemaligen Stadtbefestigung und letzten Rest des Bergtores. Der Turm diente in der Vergangenheit auch als Stadtgefängnis.  Wir verlassen Lenzen in nord-östlicher Richtung fahren über die Berliner Str. und die Rekehner Str. zum Rudower See, wo sich im Cafè am See die größere Pause anbietet.  Der Rudower See ist 1,75 km² groß und an seiner tiefsten Stelle 6 m tief. Bei schönem Wetter bietet sich hier auch eine Badepause an.

Rathaus Lenzen

Rathaus Lenzen

Brezeltante

Brezeltante

Nach der Pause fahren wir wieder zurück nach Lenzen. Im Zentrum finden wir das Rathaus der Stadt. Das alte Bürgerhaus brannte 1558 komplett ab, wobei auch sämtliche Akten und Unterlagen vernichtet wurden, darunter auch die Stadtgründungsurkunde. 1695 erfolgte der Wiederaufbau. Aber auch das zweite Rathaus brannte 1703 bis auf die Grundmauern nieder. 1713 wurde dann der dritte Bau in seiner heutigen Form errichtet. Vor dem Rathaus finden wir die Figur der „Brezeltante“. Es ist ein Denkmal für Anna Grieben, geb. Götze, die 1617 verstorben ist. Sie ist die Stifterin der „Brezelsalve“. Die wohlhabende Dame kam im 17. Jahrhundert auf die Idee, Lenzener Schüler zu Beginn eines Schuljahres mit Brezeln zu beschenken. Wir verlassen nun die Stadt und fahren zurück an die Elbe, wo sich am Deich neben dem Sportboothafen ein ehemaliger DDR-Grenzwachturm befindet. Man kann den Turm besteigen und besichtigen. Nicht weit davon entfernt befindet sich der Anleger der Elbfähre nach Pevestorf in Niedersachsen.

DDR Grenzwachturm bei Lenzen

DDR Grenzwachturm bei Lenzen

Elbfähre Lenzen-Pevestorf

Elbfähre Lenzen-Pevestorf

Fähranleger Pevestorf im Wendland

Fähranleger Pevestorf im Wendland

Pevestorf

Pevestorf

Wir setzen mit der Fähre auf das andere Ufer über und befinden uns nun im sogenannten Wendland. Das Wendland (auch Hannoversches Wendland) ist weitgehend deckungsgleich mit dem heutigen Landkreis Lüchow-Dannenberg von Niedersachsen. Vom Fähranleger fahren wir über die Fährstraße ( L 258) über Pevestorf und Restorf zum Gartower See. Ausgrabungen bei Pevestorf belegten, daß dieser Siedlungsplatz schon seit über 2000 Jahren genutzt wird. In Restorf befindet sich am östlichen Dorfrand auf einem Hügel, auf dem auch die Kirche St. Johannis steht, der Burgstall der mittelalterlichen Burg Restorf. Um 1800 vor Christus wurde auf dem Hasenberg bei Pevestorf ein Kreis aus 56 Holzpfosten errichtet. Das Höhbecker „Woodhenge“ gehört zur Aunjetitzer Kultur. Es könnte als Observatorium genutzt worden sein. Den Nachbau dieses bronzezeitlichen Monumentes können wir an der Straße (L258) zwischen Restorf und Gartow besichtigen. Ca. 100 m hinter „Woodhenge“ biegen wir rechts ab und fahren den Radweg am Gartower See entlang. Der Gartower See ist ca. 2,3 km lang und 650 m breit. Er wurde in den 1970er Jahren künstlich angelegt, in dem man einen Nebenfluß der Elbe, die Seege, anstaute und dient vor allem der Naherholung.

Restorf

Restorf

Gartower See

Gartower See

Woodhenge

Woodhenge

Am Westufer des See befindet sich ein großes Brutgebiet von Wasservögeln. Von einem Beobachtungsturm direkt am Radweg kann man die Vögel sehr gut beobachten. Wir fahren nun am Südufer des Sees parallel zur Samtgemeinde Gartow (1225 erstmals erwähnt) entlang, überqueren am Ostufer den Seegezufluß und fahren wieder Richtung Elbe, nach Holtorf (1347 erstmals erwähnt). In Holtorf biegen wir links ab und fahren 4 km über den alten Postweg nach Schnackenburg.

Seegezufluß zum Gartower See

Seegezufluß zum Gartower See

Schnackenburg

Schnackenburg

Blick auf Schnackenburg

Blick auf Schnackenburg

Grenzlandmuseum in Schnackenburg

Grenzlandmuseum in Schnackenburg

Schnackenburg (1218 erstmals erwähnt) ist mit ca. 600 Einwohnern die kleinste Stadt (seit 1373) Niedersachsens und eine der kleinsten Städte Deutschlands. Die Stadt gehörte einst zur Mark Brandenburg, wurde dann aber von den Lüneburgern einverleibt. Bis zur deutschen Wiedervereinigung war Schnackenburg die Kontrollstelle für den Transit- und Wechseverkehr der Binnenschiffahrt auf der Elbe. Heute wird der Hafen nur noch von Sportbooten genutzt. Die Be- und Entladestelle der Binnenschiffe wurde abgebaut.  In der Stadt kommt man auf dem Weg zum Fähranleger am Grenzlandmuseum vorbei. Hier werden in einer Dauerausstellung Uniformen und Ausrüstungen der Grenztruppen der DDR und der bis 1990 im westdeutschen Grenzgebiet eingesetzten Zöllner und Beamten des Bundesgrenzschutzes gezeigt.

Fähre Schnackenburg-Lütkenwisch

Fähre Schnackenburg-Lütkenwisch

Hafen Schnackenburg

Hafen Schnackenburg

Aussichtsturm am Hafen Schnackenburg

Aussichtsturm am Hafen Schnackenburg

Brücke über die Alandmündung

Brücke über die Alandmündung

In den Hafen von Schnackenburg mündet der Aland, ein 97 km langer Nebenfluß der Elbe, der auf seinem Weg drei verschiedene Namen trägt. Er enspringt als „Milde“ nordöstlich von Gardelegen, heißt nach 31 km ab dem Dorf Beese „Biese“ und wechselt nach weiteren 31 km ab der Höhe Seehausen auf den endgültigen Namen „Aland“. Wir überqueren die Aland-Mündung und fahren auf dem Radweg durch das Naturschutzgebiet Aland-Elbe-Niederung in Richtung Elbe und dann auf dem Elbdeich vorbei an dem Örtchen Wahrenberg (erste urkundliche Erwähnung im 15. Jh.). Wahrenberg ist eine der ältesten Siedlungen der Altmark. Wir sind nun wieder im Bundesland Sachsen-Anhalt. Hier können wir auch im „Flusscafè“ direkt am Elbdeich eine Kaffepause einlegen. Von Wahrenberg sind es noch ca. 5 km Radweg entlang der Elbe bis Eickerhöfe (1608). Von Weitem können wir schon die Elbebrücke Wittenberge sehen.  Kurz vor Eickerhöfe kreuzt der Radweg die Bundesstraße  B 189 und die Bahnlinie Stendal – Wittenberge. Wir fahren dann parallel zur Bahnlinie in Richtung Wittenberge. Der Radweg führt über die Eisenbahnbrücke über die Elbe und die Mündung von Karthane und Stepenitz in die Elbe. Beides sind Nebenflüsse der Elbe. Die Karthane entspringt bei Groß Pankow in der Prignitz und ist 48 km lang. Die Stepenitz entspringt in der Nähe von Meyenburg und ist 84 km lang.  In Wittenberge erreichen wir über die Havelberger Str., Tivolistraße und Packhofstraße wieder den Bahnhof, an dem unsere Tour endet.

NSG Aland-Elbe-Niederung

NSG Aland-Elbe-Niederung

Wahrenberg

Wahrenberg

Kirche Wahrenberg aus dem 13. Jh.

Kirche Wahrenberg aus dem 13. Jh.

Elbebrücke Wittenberge

Elbebrücke Wittenberge

 

Radweg über die Elbebrücke

Radweg über die Elbebrücke

Mündung von Karthane und Stepenitz in die Elbe

Mündung von Karthane und Stepenitz in die Elbe

Streckenlänge: 75,6 km

Verlauf der Strecke:  Wittenberge / Bentwisch / Motrich / Cumlosen / Lütkenwisch / Lenzen /  Pevestorf / Restorf / Gartow / Schnackenburg / Wahrenberg / Eickerhöfe / Wittenberge

Beschaffenheit der Strecke; feste Wege, Radwege, Landstraßen

Download der GPX-Datei: Rundkurs Wittenberge – Wendland – Wittenberge

 

 

 

 

 

 

 

 

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