Wir starten zum fünften Abschnitt des Havelradweges am Bahnhof Brandenburg/Havel. Da der Originalweg die ersten KM entlang einer ziemlich stark befahrenen Straße verläuft und das Radeln dort keinen besonderen Spaß macht, fahren wir vom Bahnhof aus in Richtung Neustadt,
die auf einer Havelinsel liegt und von den Brandenburger Markgrafen ab 1196 planvoll gegründet und angelegt wurde. Wir überqueren den Brandenburger Stadtkanal und fahren zum ehemaligen
St. Pauli Kloster der Dominikaner, welches 1286 gegründet wurde. An der Stirnseite des Klosters befindet sich die St. Pauli Kirche (Fertigstellung 1384). Im ehemaligen Kloster befindet sich heute das archäologische Landesmuseum Brandenburg. Über die Steinstraße, die Hauptstraße der Neustadt, führt uns unser Weg weiter. Wir fahren durch den Theaterpark, vorbei an den Büsten von Goethe und
Schiller und am Stadttheater, entlang der Niederhavel und über zwei anläßlich der BUGA neu errichtete Brücken (Stadtkanal und Jakobsgraben). Anschließend überqueren wir die Havel auf der Straßenbrücke der B1 und biegen sofort links in die Caasmannstr. ab. Dieser Straße folgen wir immer parallel zur Havel bis nach Neuendorf (seit 1929 ein Ortsteil von Brandenburg).
Dort setzen wir mit der Seilfähre über die Havel und erreichen hier den Havelradweg.
Die nächsten 7 km fahren wir auf dem Havelradweg bis Kirchmöser (1387) immer am Wasser entlang und durch den Wald. Wir fahren am Breitlingsee entlang, vorbei am Gasthaus Malge, überqueren die Buckau (einen 34 km langen Nebenfluß der Havel, der hier in den Breitlingsee mündet) und erreichen das am Möserschen See gelegene Kirchmöser Dorf. Unser Weg führt durch den Ort, um den Heiligen See herum nach Kirchmöser West. Gegenüber dem ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk fahren wir an einem sogenannten „Winkelturm“ vorbei, einem nach seinem Konstrukteur benannten Luftschutzbunker aus dem II. pWeltkrieg. Weiter geht es über die Seegartenbrücke, die die Verbindung zwischen Wendsee und Plauer See überspannt in Richtung
Plaue (1197). Wir fahren gleich hinter der Brücke rechts ab in den Schloßpark, am Schloß vorbei und über die alte Plauer Brücke nach Margarethenhof. Schloß Plaue wurde 1711 – 1716 errichtet,
im II. Weltkrieg schwer beschädigt und geplündert. Seit 2011 wieder in Privatbesitz, versucht der neue Besitzer eine behutsame Sanierung. Die Alte Plauer Brücke ist seit Einweihung der neuen, etwas weiter nördlich verlaufenden Westhavellandbrücke nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet. Ca. 1 km hinter der Brücke überqueren wir die Plauer Landstraße und folgen dann für ca. 9 km der wenig befahrenen L 269. Unsere Route führt immer parallel zur Havel über Kaltenhausen (1541), Briest (1294), Krahnepuhl (1840) nach Tiekow (1317), heute alles Ortsteile der
Stadt Havelsee (2002 entstanden). Ca. 800 m hinter Tieckow biegt der Havelradweg links von der Straße ab in Richtung Fohrde (1227) wo er auf die Bundensstraße B 102 trifft. Von Fohrde sind es nur
nur noch 1,5 km bis nach Pritzerbe (948), wo wir mit der Havelseilfähre auf die andere Seite, nach Kützkow übersetzen. Fohrde und Pritzerbe sind seit 2002 ebenfalls Ortsteile von Havelsee. Kützkow (1368) ist ein Ortsteil von Pritzerbe. Die Fährverbindung zwischen Pritzerbe und Kützkow existiert
bereits seit 1385. Nach der Fährüberfahrt fahren wir die nächsten 13 km auf guten, festen Plattenwegen durch das Milower Land, entlang dem Naturschutzgebiet Untere Havel Süd. Wir passieren dabei die Orte Bahnitz (1225) und Jerchel (1928), heute beide Ortsteile der Gemeinde
Jerichower Land. Nach Durchfahren von Milow überqueren wir die Stremme, einen 20 km langen linken Nebenfluß der unteren Havel (entspringt in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Genthin) und erreichen im Nachbarort Bützer den Haveldeich, auf dem wir unsere Fahrt fortsetzen. Milow und Bützer sind ebenfalls Ortsteile von Milower Land.
Bis kurz vor Rathenow fahren wir jetzt immer an der wunderschönen Havel entlang, unmittelbar auf dem Haveldeich. In Böhne (1370) weicht der Weg kurz vom Deich ab, um unmittelbar hinter dem Ort wieder auf den Deich zu führen. Am südlichen Stadtrand von Rathenow (1216) unterqueren wir die B 188 und die Bahnstrecke Oebisfelde-Spandau. Dann fahren wir über den Steckelsdorfer Havelweg
und die Genthiner Straße in Richtung Zentrum. Auf der Friedensbrücke überqueren wir die Havel und biegen danach sofort scharf rechts ab in den Inselweg. Wir fahren an der Hauptschleuse (Havelschleuse) vorbei, über das Wehr Große Archen auf die Magazininsel. Die Insel wird von der Havel und 2 Nebenarmen (Große und Kleine Archen) umflossen. Über den Mühlendamm geht es um den Optikpark über den Mühlendamm zur Steinstraße. Von da biegen wir wieder rechts ab in die
Mühlenstraße, fahren an der Kirche „St. Marien-Andreas“ (erbaut 1190) vorbei, über den Stadtkanal,
durch die Bergstraße und den Stadtpark direkt zum Bahnhof, an dem diese Etappe des Havelradweges zu Ende geht.
Streckenlänge: 68,1 km
Verlauf der Strecke: Brandenburg a. d. Havel / Neuendorf / Kirchmöser / Plaue / Kaltenhausen / Briest / Tieckow / Havelsee / Pritzerbe / Kützkow / Banitz / Jerchel / Milow / Bützer / Böhne / Rathenow
Beschaffenheit der Strecke: gut ausgebaute Radweg, wenig befahrene Landstraßen
Download GPX-Track: HavelradwegVBrandenburg-rathenow