Radtour Strausberg-Oderbruch-Polen-Eberswalde

Klosterdorf

Klosterdorf

Radweglogo

Radweglogo

Unsere heutige Radtour startet am S-Bahnhof Strausberg-Nord und führt zunächst zum Flugplatz Strausberg und am Tower vorbei zum Nordausgang des Flugplatzes. Dort beginnt ein Abschnitt des Radfernweges „Tour Brandenburg“ und des „Theodor-Fontane-Radwegs“, die  uns auf direktem Wege ins Oderbruch führen. Wir fahren zunächst ca. 4 km entlang von ausgedehnten Feldern nach Klosterdorf (1241 Besitz des Klosters Zinna). Von Klosterdorf führt der Radweg (Kähnsdorfer Weg) 7 km über die Hochflächen und Wälder des Oberbarnim nach Prädikow (gegr. im 13. Jh.).

Feldsteinkirche Klosterdorf (13. Jh.)

Feldsteinkirche Klosterdorf (13. Jh.)

Radweg Klosterdorf-Prädikow (Kähnsdorfer Weg)

Radweg Klosterdorf-Prädikow (Kähnsdorfer Weg)

Prädikow

Prädikow

Feldsteindorfkirche Prädikow (1255)

Feldsteindorfkirche Prädikow (1255)

Von Prädikow führt unser Radweg ca. 4,5 km weiter durch Felder und Wälder des Oberbarnim nach Reichenow. Bei km 13 lädt ein überdachter Rastplatz am Ende des Waldes in der Nähe des Neuen Sees zur Rast ein.  Als nächsten Ort erreichen wir Reichenow (1412). Sehenswert ist hier das Schloß Reichenow, ein von 1897 – 1900 erbautes Herrenhaus des ehemaligen Gutes Reichenow, seit 1997 nach umfangreicher Sanierung als Hotel

Schloß Reichenow

Schloß Reichenow

genutzt. Das Schloß liegt in einem kleinen Park direkt am Langen See. Wir durchqueren den Ort und folgen dem Radweg. Nach weiteren 3 km haben wir den kleinen Ort Möglin (1343); der zusammen mit Reichenow die Gemeinde Reichenow-Möglich bildet, erreicht. Hier wirkte der Begründer der Agrarwissenschaf, Albrecht Daniel Thaer (1752 – 1828),  Sein Grab befindet sich in Möglin. Seit 2008 erinnert eine ständige Ausstellung in einem modernen Museumsneubau in der Dorfmitte an sein Leben und Wirken.  Im Gutspark, der öffentlich zugänglich ist, ist eine Büste von Thaer zu sehen. Unsere Fahrt geht weiter und nach ca. 4 km , einer teils rasanten Fahrt bergab, erreichen wir den Ort Kunersdorf (13. Jh.) – nicht zu verwechseln mit dem durch die Schlacht 1752 deutlich bekannteren Kunersdorf (heute Kunowice in Polen). Wir sind im Oderbruch angekommen. In Kunersdorf können wir einen Abstecher in den Schloßpark von 1780, an dessen Gestaltung Lennè mitgewirkt hat, unternehmen. Am Ortseingang des Ortes ist eine markante Kirche zu sehen, die für den im II. Weltkrieg zerstörte Vorgängerbau 1950 errichtet wurde.

Kirche Kunersdorf

Kirche Kunersdorf

Schloßpark Kunersdorf

Schloßpark Kunersdorf

die alte Oder (Friedländer Strom) bei Kunersdorf

die alte Oder (Friedländer Strom) bei Kunersdorf

Letschiner Hauptgraben bei Neutrebbin-Entwässerungsgraben im Oderbruch

Letschiner Hauptgraben bei Neutrebbin-Entwässerungsgraben im Oderbruch

Der Ort hatte überhaupt nicht viel Glück mit seinen Kirchen. Die erste von 1375 wurde im 30jährigen Krieg zerstört. Der Neubau von 1683 als Fachwerkkirche mußte 1780 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Der nächste Neue von 1781 wurde im  II. Weltkrieg zerstört.

Hochwassermarke Alttrebbin

Hochwassermarke Alttrebbin

Schuhl- und Bethaus Alttrebbin

Schuhl- und Bethaus Alttrebbin

Hochwassermarke Alttrebbin

Hochwassermarke Alttrebbin

Neulewin

Neulewin

Hier in Kunersdorf verlassen wir den Radweg Tour Brandenburg und folgen dem Theodor-Fontane Radweg für 6 km bis nach Neutrebbin (entstanden 1755 im Zuge der Trockenlegung des Oderbruchs). Hier verlassen wir den Fontane-Radweg und fahren immer entlang der Landstraße  L 34 quer durch das Oderbruch über Alttrebbin ( 1349), Neulewin  (1774 als Kolonistendorf entstanden) bis an die Oder nach Güstebieser Loose. In Alttrebbin können wir überall im Ort die Hochwassermarken sehen, die an die schwerste Oderhochwasser-Katastrophe des 20. Jahrhunderts, am 22.03.1947, errinnern. In Güstebieser Loose (ein früherer Ortsteil der Gemeinde Güstebiese, heute Gozdowice) setzen wir mit der Fähre über die Oder auf das polnische Ufer nach Gozdowice (Güstebiese 1337) über. Nach 62 Jahren fährt seit 20.10.2007 wieder eine Fähre an dieser Stelle über die Oder. Die Fähre, ein motorisierter Raddampfer,

Gozdowice

Gozdowice

Oderfähre Gozdowice-Güstebieser Loose

Oderfähre Gozdowice-Güstebieser Loose

Tafel zur Geschichte der Fähre

Tafel zur Geschichte der Fähre

verkehrt stündlich, außer Montags, und nur von April bis Oktober. In Güstebiese errichteten die Preußen während des 7-jährigen Krieges eine Schiffbrücke über die Oder, die Friedrich II. am 22.08.1758 auf seinem Weg zur Schlacht bei Zorndorf überquerte. 1908 wurde an der Oder ein Denkmal in Erinnerung an dieses Ereignis errichtet. Am Ende des II. Weltkrieges war hier die Hauptkampflinie und der Ort erlitt schwere Zerstörungen. Pioniere der 1. Polnische Armee errichteten hier am 16.04.1945 eine Behelfsbrücke über die Oder. Nach dem Krieg wurde Güstebiese polnisch und das Denkmal Friedrichs II. wurde durch ein Denkmal für den Oderübergang der 1. Polnische Armee ersetzt. Von Gozdowice aus fahren wir auf der  Landstraße 126 immer parallel zur Oder in Richtung Hohenwutzen. Ca. 1,5 km hinter dem Ort befinden sich auf der linken Seite im Wald am Oderhang das Denkmal und der ehemalige Gefechtsstand der 1. polnischen Armee. Von dort hat man einen phantastischen

Blick auf die Oder vom ehemaligen Gefechtsstand

polnische Oderhänge

Ausblik auf die Oder und das Oderbruch. Nach     weiteren 4 km auf entlang der Straße erreichen wir den Ortsteil Stare Lysogórky  (Alt-Lietzegörike) der Gemeinde Siekierki , an dessen Ende sich ein Soldatenfriedhof mit 2000 Gräbern gefallener Soldaten der 1. polnischen Armee und ein Militärmuseum befinden. Vor dem Museum steht ein T 34 russischer Bauart aus dem II. Weltkrieg. Die Gemeinde Siekierki (Zäckerick) wurde 1355 gegründet. 1 km westlich der Gemeinde befindet sich der alte Bahnhof Siekierki (bis 1945 Zäckerick – Alt-Rüdnitz) der ehemaligen Wriezener Bahn. Der letzte Zug fuhr hier 2002. Die Bahnlinie führte bis 1945 vom Wriezener Bahnhof in Berlin über Werneuchen und Wriezen nach Jädickendorf (heute Godkow in Polen). Die Eisenbahnbrücke über die Oder ist noch vorhanden.

Stara Rudnica

Stara Rudnica

Dorfkirche Stara Rudnica

Dorfkirche Stara Rudnica

Stary Kostrzynek

Stary Kostrzynek

Dorfkirche Stary Kostrzynek

Dorfkirche Stary Kostrzynek

Im weiteren Verlauf passieren wir die Orte Stara Rudnica (Alt-Rüdnitz 1299), Stary Kostrzynek (Altcüstrinchen 1299), bis wir ca. bei km 61 nach einer entspannten Fahrt durch die Wälder auf der polnischen Oderseite den Grenzübergang Hohenwutzen erreichen. Hier befindet sich in einer 1936 errichteten und 1945 durch die rote Armee demontieren Papierfabrik der größte Markt an der deutsch-polnischen Grenze. In Stary Kostrzynek befindet sich die einzige Gaststätte auf der polnischen Seite, das „Gasthaus Kristinas“, direkt an der Oder mit einem herrlichen Blick von der Terrasse auf das Oderbruch. Nach Überquerung der Oderbrücke fahren wir von Hohenwutzen über Altglietzen (1337)

histor. Ziegelbrennerei Altglietzen

histor. Ziegelbrennerei Altglietzen

Dorfkirche Neuenhagen

Dorfkirche Neuenhagen

Schloß Neuenhagen

Schloß Neuenhagen

und Neuenhagen (1337) nach Bralitz (1337), wo wir wieder auf den Fontane-Radweg treffen. In Altglietzen sehen wir eine unter Denkmalschutz stehende Ziegelbrennerei mit einem Hoffmannschen Ringofen von 1878. Neuenhagen (nicht verwechseln mit dem Neuenhagen bei Berlin) liegt auf einer Insel, umschlossen von Alter und Neuer Oder. Durch die Trockenlegung des Oderbruchs und Durchstechen der Neuen Oder wurde das Gebiet 1753 zu Insel. Wir fahren am Neuenhagener Schloß vorbei, einem sog. „festen Haus“, erbaut vom Adelsgeschlecht derer von Uchtenhagen 1575. Heute genutzt u.a. von einem Cafè, einer Pension, einer Galerie usw. Von Neuenhagen geht es in flotter Fahrt bergab nach Bralitz (1337), welches auf der gleichen Oderinsel am Rande des Niederoderbruchs liegt. In Bralitz

Niederoderbruch

Niederoderbruch

Schöpfwerk Liepe (1894)

Schöpfwerk Liepe (1894)

Lieper Schleuse (1767)

Lieper Schleuse (1767)

Finowkanal an der Lieper Schleuse

Finowkanal an der Lieper Schleuse

stoßen wir wieder auf den Fontane-Radweg, durchqueren das Niederorderbruch, vorbei am Schöpfwerk Liepe, welches das Oderbruch über die Alte Finow in Richtung Oderberger See entwässert. An der Lieper Schleuse, dem östlichen Tor zum Finowkanal überqueren wir diesen und erreichen bald die beiden Schiffshebewerke Niederfinow. Hier können wir eine Paus

Schiffshebewerke Niederfinow

Schiffshebewerke Niederfinow

Finowkanal

Finowkanal

Ragöser Schleuse (1874-1878)

Ragöser Schleuse (1874-1878)

Finowkanal in Eberswalde

Finowkanal in Eberswalde

e einlegen, um das ältere, unter Denkmalschutz stehende Hebewerk zu besichtigen oder ab er auch an einem der zahlreichen Imbißstände einen Kaffee trinken. Der letzte Abschnitt unserer Tour führt uns von Niederfinow immer am Finowkanal entlang direkt nach Eberswalde, wo die Tour am Bhf. endet.

Länge der Strecke:  90,60 km

Verlauf der Strecke: Strausberg-Nord / Klosterdorf / Kähnsdorf / Prädikow / Reichenow / Möglin /                                           Kunersdorf / Neutrebbin / Alttrebbin / Neulewin / Güstebieser Loos / Oderfähre                                         / Gozdowice / Stare Lysogórki / Siekierki / Stare Rudnica / Stary Kostrzynek /                                             Hohenwutzen / Altglietzen / Neuenhagen / Bralitz / Niederfinow / Eberswalde

Beschaffenheit der Strecke: gute Radwege, wenig befahrene Landstraßen, feste Feldwege

Download GPX-Track: Strausberg-polen-eberswalde

 

 

 

 

 

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