Spur der Steine – von Templin nach Fürstenberg

Radweglogo Spur der Steine

Radweglogo

Unsere heutige Fahrradtour soll uns auf dem Radweg „Spur der Steine“ von Templin aus ca. 93 km durch den Nationalpark „Uckermärkische Seen“ bis Fürstenwerder und weiter über die Feldberger Seenlandschaft nach Fürstenberg an der Havel führen. Wir starten am Bahnhof Templin-Stadt und fahren zunächst Richtung Innenstadt über die Robert-Koch und August-Bebel-Str.  An der Kreuzung Prenzlauer Allee (B 109) wenden wir uns nach rechts und fahren stadtauswärts.

Bhf. Templin-Stadt

Bhf. Templin-Stadt

Radweg an der B 109 Jungfernheide

Radweg an der B 109 Jungfernheide

Nach ca. 3,4 km haben erreichen wir den Ortsteil Fährkrug von Templin, fahren vorbei am gleichnamigen Hotel und biegen kurz dahinter links ab in die Straße „Fährkrug“. Nach weiteren 400 m biegen wir wieder links ab in die kleine Straße „Am Weg zur Gleuenbrücke“.  Am Ende der wenigen Häuser, die hier stehen endet die Straße und es beginnt der Bahntrassenradweg „Spur der Steine“, dem wir die nächsten 37 km folgen werden. Die Nebenbahn Templin – Fürstenwerder wurde am 15.08.1913 eröffnet. Beide Kriege hat sie unbeschadet überstanden. Im Juni 1945 wurde die Strecke als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgebaut. Wir fahren nun ca. 500 m am Ostufer des rund 2 km² großen Bruchsees entlang und erreichen dann die Gleuenbrücke über den Trebowseegraben, der die Verbindung zwischen Bruchsee und dem 3,4 km² großen Gleuensee bildet. Die Radlerbrücke wurde auf den Fundamenten der alten Bahnbrücke errichtet.

Bruchsee

Bruchsee

Gleuenbrücke

Gleuenbrücke

Trebowseegraben

Trebowseegraben

Trebowseegraben

Trebowseegraben

Am Ende der Radlerbrücke tauchen wir ein in die wunderschönen uckermärkischen Wälder und fahren die nächsten 8 km bis nach Warthe in absoluter Ruhe und frei von jeglichem Autoverkehr auf der ehemaligen Bahntrasse.

Bahntrassenradweg Abschnitt Knehden-Metzelthin

Bahntrassenradweg Abschnitt Knehden-Metzelthin

Bahntrassenradweg Abschnitt Metzelthin-Warte

Bahntrassenradweg Abschnitt Metzelthin-Warte

Auf unserer Fahrt streifen wir die Orte Knehden und Metzelthin (beides heute Ortsteile der Stadt Templin) nur am Rande. Als nächstes erreichen wir das im 13. Jahrhundert erstmals erwähnte kleine Dorf Warthe, heute ein Ortsteil der Gemeinde Boizenburger Land. Am Ortseingang fahren wir am zu einem Wohnhaus umgebauten ehemaligen kleinen Bahnhof des Ortes vorbei. Warthe liegt im Zentrum des Nationalparks Uckermärkische Seen. In unmittelbarer Umgebung des 300-Seelen-Ortes liegen 4 Seen.

ehem. Bhf. Warthe

ehem. Bhf. Warthe

Bahnhofstr. Warthe

Bahnhofstr. Warthe

Der Ort ist schnell durchquert.  Unser Weg führt uns über die Brücke über die Lychener Gewässer, einen Graben, der den Großen Warthesee und den Kleinen Warthesee verbindet und weiter in Ufernähe des Powiestsees entlang in Richtung Hardenbeck. Nach einiger Zeit überqueren wir den Hausseebruchgraben. Beim Bau des Radweges wurde in einem Pfeiler der alten Bahnbrücke eine kugelrunde, 500 kg schwere Seemine gefunden. Die Mine enthielt 300 kg Sprengstoff, konnte aber vor Ort erfolgreich entschärft werden.

Bahntrassenradweg Warthe-Hardenbeck

Bahntrassenradweg Warthe-Hardenbeck

Hausseegrabenbrücke

Hausseegrabenbrücke

Wir erreichen schließlich das 1271 erstmals erwähnte Dorf Hardenbeck, heute ebenfalls ein Ortsteil der Gemeinde Boizenburger Land. Hier finden wir an der Stelle des früheren Bahnhofs, der baugleich mit dem noch bestehenden Bahnhof in Fürstenwerder war,  einen schön gestalteten Rastplatz vor, der zum Verweilen einlädt.

 

Rastplatz Hardenbeck

Rastplatz Hardenbeck

Nachdem wir gerastet haben, fahren wir von Hardenbeck aus ca. 19 km in nord-östliche Richtung nach Weggun. Wir fahren dabei am Ortsrand von Krewitz,  einem kleinen Ort, der 1271 erstmals erwähnt wurde. Krewitz ist seit 1971 ein Ortsteil von Buchenhain. Am östlichen Ortsrand befindet sich die Ruine einer wüst gefallenen Kirche, die nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg nicht mehr aufgebaut wurde. Wir fahren weiter und erreichen schließlich den kleinen Ort Weggun. Weggun wurde 1331 erstmals urkundlich erwähnt und bildet heute zusammen mit anderen Orten die Gemeinde Nordwestuckermark. Wir streifen den kleinen Ort nur an seinem östlichen Rand, an dem sich früher auch der Bahnhof befand, der inzwischen auch zu einem Wohnhaus umgebaut wurde.

ehem. Bhf. Weggun

ehem. Bhf. Weggun

Wir folgen dem Bahntrassenradweg weiter und erreichen nach ca. 3 km den alten Bahnhof von Parmen, erstmals erwähnt 1302. Der Ort gehört heute ebenfalls zur Gemeinde Nordwestuckermark. Das ehemaligen Stationsgebäude dient heute dem örtlichen Motorsportclub MSC Parmen als Stützpunkt und Kasse, da es genau gegenüber der Motor-Cross Rennstrecke „Am Mühlenberg“ liegt.

 

ehem. Bhf. Parmen

ehem. Bhf. Parmen

Cross-Rennstrecke Am Mühlenberg

Cross-Rennstrecke Am Mühlenberg

Der Bahntrassenradweg führt uns weiter nach Norden. Bei km 37 unserer heutigen Tour erreichen wir den Endpunkt des Bahntrassenradweges, den kleinen Ort Fürstenwerder. Hier endete auch die Bahnlinie. Der Bahnhof ist noch komplett erhalten und auch der Wasserturm, der zum  Befüllen der Dampflocks benötigt wurde. Der Ort Fürstenwerder wurde erstmals 1319 urkundlich erwähnt und erhielt im Mittelalter das Stadtrecht. Auf Grund wirtschaftlicher Stagnation und sinkender Einwohnerzahlen verlor der Ort 1817 das Stadtrecht wieder. Heute hat Fürstenwerder ca. 800 Einwohner und ist ein Teil der Gemeinde Nordwestuckermark. Von 1902 bis zur Stilllegung 1978 hatte Fürstenwerder noch einen zweiten Bahnanschluß. Der Ort war Endstation der Prenzlauer Kreisbahnen, einer Strecke von Prenzlau über Dedelow nach Fürstenwerder. Beide Bahnstrecken waren aber nicht miteinander verbunden. Beide Bahnhofsgebäude sind noch erhalten. Der Ort war von einer 1200 m langen, in Teilen erhaltenen Stadtmauer aus Feldsteinen umgeben. Von den ursprünglich 3 Stadttoren sind noch 2 erhalten, das Berliner Tor und das Woldegker Tor. Die im 13. Jh. erbaute Feldsteinkiriche brannte 1740 ab und wurde anschließend wieder aufgebaut. Sie trägt seit 2012 den Namen „Heilandskirche“.

Fürstenwerder

Fürstenwerder

Bhf. Fürstenwerder

Bhf. Fürstenwerder

Wasserturm am Bhf.

Wasserturm am Bhf.

Berliner Tor

Berliner Tor

Woldegker Tor

Woldegker Tor

Kirche Fürstenwerder

Kirche Fürstenwerder

Nach unserem Aufenthalt in Fürstenwerder verlassen wir den kleinen Ort in südlicher Richtung über die Berliner Straße.Wir  fahren zunächst am Ostufer des 3,57 km² großen Großen Sees entlang. Ca. 600 m hinter dem Berliner Tor biegen wir nach links auf den Radweg ab, der uns über des Vorwerk Schulzenhof zur L 259 in Richtung Fiebigershof führt. An der L 259 nehmen wir den gut ausgebauten Radweg und biegen nach ca. 2 km links in den Radweg nach Warbende ein. Der Weg führt zwischen Kleinem und Großem Parmensee hindurch nach Warbende und weiter am Kleinen See vorbei nach Lichtenberg. Damit verlassen wir Brandenburg und fahren nach Mecklenburg-Vorpommern.

Radweg an der L 259

Radweg an der L 259

Radweg nach Warbende

Radweg nach Warbende

Den kleinen Ort, heute ein Teil der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft erreichen wir ungefähr bei km 50 unserer heutigen Tour. Sehenswert ist hier die alte Feldsteinkirche, die stark sanierungsbedürftig und wegen Einsturzgefahr gesperrt ist.

 

Dorfkirche Lichtenberg

Dorfkirche Lichtenberg

Wir verlassen den Ort über die Birkenallee und fahren durch den Wald in Richtung Lütter See und Breiter Luzin. Hier fahren wir am Westufer des 3,45 km² großen Sees in Richtung Feldberg entlang. Die Strecke ist landschaftlich sehr schön. Nach ca. 4 km auf diesem Uferweg erreichen wir den 1820 gegrabenen Luzinkanal, die Verbindung zwischen dem Breiten Luzin und dem 1,31 km² großen Haussee. Von hier haben wir auch einen schönen Blick über den See auf die am anderen Ufer liegende Gemeinde Feldberg.

Breiter Luzin

Breiter Luzin

Weg am Breiten Luzin

Weg am Breiten Luzin

Luzinkanal

Luzinkanal

Blick über den Haussee auf Feldberg

Blick über den Haussee auf Feldberg

Wir fahren noch 2 km am östlichen Ufer des Haussees und erreichen den Ort. Feldberg wurde als Burg 1256 erstmals urkundlich erwähnt. 1851 wurde der Kurbetrieb in Feldberg aufgenommen. 1910 erfolgte der Anschluß an das Bahnnetz durch eine Nebenbahn aus dem mecklenburgischen Thurow. 2000 wurde der Bahnbetrieb eingestellt. 1919 erhielt der Ort das Stadtrecht und war damit eine der kleinsten Städte Mecklenburgs. 1999 verzichtete Feldberg als erste Stadt Mecklenburg-Vorpommerns auf seine Kommunalautonomie und wurde Ortsteil und Verwaltungssitz der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft. Seit 2015 ist der Ort Staatlich anerkannter Kneippkurort. Die Feldberger Stadtkirche mit dem markanten Turm wurde 1872 bis 1875 gebaut, nachdem der Vorgängerbau, eine Fachwerkkirche 1870 abgebrannt war.

Kirche Feldberg

Kirche Feldberg

Kirche Feldberg

Kirche Feldberg

ehem. Bhf. Feldberg

ehem. Bhf. Feldberg

Neuhofer Straße

Neuhofer Straße

Wir verlassen Feldberg über die Neuhofer Straße , durchqueren die Ortsteile Neuhof und Laeven und erreichen nach 7 km den Ortsteil Triepkendorf der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft. Hinter Neuhof in Richtung Laeven besteht die Straße aus Kopfsteinpflaster und es macht schon einige Mühe, vorwärts zu kommen. Hinter Laeven führt die Straße bis Triepkendorf durch den Wald und ähnelt eher einem Waldweg als einer Straße.

Laeven

Laeven

Laeven

Laeven

K 95 Laeven-Triepkendorf

K 95 Laeven-Triepkendorf

Laeven und Triepkendorf sind beides Ortsteile der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft. In Triepkendorf ist die Dorfkirche sehenswert. Sie wurde im 13. Jh. aus Feldsteinen errichtet und 1769 um einen Fachwerkturm ergänzt. Später wurde der Turm wieder gekappt und ist heute nicht mehr zu erkennen.

Triepkendorf

Triepkendorf

Dorfkirche Triepkendorf

Dorfkirche Triepkendorf

Dorfkirche Triepkendorf

Dorfkirche Triepkendorf

Von Triepkendorf fahren wir 3 km weiter durch den Wald nach Hasselförde, einem weiteren Ortsteil von Feldberger Seenlandschaft. Kurz hinter dem kleinen Ort fahren wir an einer sehenswerten unter Denkmalschutz stehenden und in Privatbesitz befindlichen Turmholländermühle vorbei. Weiter führt unser Weg durch den Wald nach Gnewitz, einem weiteren Ortsteil der Großgemeinde bis nach Wokuhl. Der Weg verdient die Bezeichnung Straße eigentlich nicht, denn er ist in einem mehr als erbärmlichen Zustand. Die ca. 7 km lange Strecke wird dabei zu einer echten Herausforderung. Auf ca. der Hälfte der Strecke überquert der Weg eine Schlusenbrücke, die über den Godendorfer Mühlenbach führt. Wie der Name sagt, befand sich hier früher eine Brücke mit einer Schleuse, da der Bach viele Mühlen antrieb.

Hasselförde Windmühlenweg

Hasselförde Windmühlenweg

Hasselförder Mühle

Hasselförder Mühle

Hasselförder Mühle

Hasselförder Mühle

Gnewitz

Gnewitz

 

Godendorfer Mühlenbach

Godendorfer Mühlenbach

Schlusenbrücke

Schlusenbrücke

Godendorfer Mühlenbach

Godendorfer Mühlenbach

Wokuhl

Wokuhl

Bei km 77 unserer Tour erreichen wir den kleinen Ort Wokuhl am 12 ha großen Pfarrsee im Müritz-Nationalpark. Die erste Erwähnung von Wokuhl stammt von 1285, als Markgraf Albrecht den Ort der Johanniter-Komturei Mirow schenkte. Gleich am Eingang des Ortes fahren wir an der im 18. Jh. erbauten Dorfkirche vorbei. Wokuhl fusionierte 2001 mit dem Ort Dabelow zur Gemeinde Wokuhl-Dabelow.

Dorfkirche Wokuhl

Dorfkirche Wokuhl

Siedlung Vogelheide

Siedlung Vogelheide

Siedlung Vogelheide

Siedlung Vogelheide

Ca. 2 km hinter Wokuhl in Richtung Dabelow fahren wir durch die Siedlung Vogelheide, die zum Ortsteil Comthurey gehört. Hier in Comthurey, zwischen Kleinem und  Großen Gardowsee befand sich seit dem Ende des 13. Jh. die Komturei Gardow des Johanniterordens. 1648 wurde die Komturei säkularisiert. Der Ort Gardow selbst wurde schon 1548 wüst genannt. Wir fahren am Westufer des Großen Gardowsees entlang und erreichen nach ca. 3 kim den Ortsteil Dabelow, der 1286 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sehenswert in dem kleinen Ort ist die Fachwerkkirche von 1854 mit einem recht eigenwilligen Holzturm. Erbaut wurde die Kirche vom Hofbaumeister von Herzog Georg, Friedrich Wilhelm Buttel, einem Schinkel-Schüler.

Dorfkirche Dabelow

Dorfkirche Dabelow

Dorfkirche Dabelow

Dorfkirche Dabelow

Dabelow

Dabelow

Von Dabelow aus nehmen wir den Weg durch den Wald nach Altthymen. Dabei fahren wir wieder von Mecklenburg-Vorpommern nach Brandenburg zurück. Altthymen wurde 1299 erstmals in einer Urkunde von Albrecht III. von Brandenburg erwähnt. Von 1314 bis 1440 gehörte es kurzzeitig zu Mecklenburg. Seit 2003 ist Altthymen ein Ortsteil der Stadt Fürstenberg/Havel. Die Dorfkirche wurde 1872 durch Friedrich Wilhelm Buttel errichtet. 1945 durchschlug ein Granatenblindgänger das Kirchendach. 1952 wurde das Langhaus nach einem Baumbruch zur Ruine. Turm und Apsis wurden 2010 renoviert. Die Kirchenruine ist Eigentum der Kommune.

Straße Dabelow-Altthymen

Straße Dabelow-Altthymen

Altthymen

Altthymen

Kirche Altthymen

Kirche Altthymen

Kirche Altthymen

Kirche Altthymen

Das letzte Stück unseres Weges führt uns von Altthymen über 7 km durch die Wälder entlang des 1,11 km² großen Thymensees auf der Straße „Am Thymensee“ nach Fürstenberg/Havel, wo unsere Tour am Bahnhof endet.

Straße Am Thymensee

Straße Am Thymensee

Bhf. Fürstenberg/Havel

Bhf. Fürstenberg/Havel

Länge der Strecke: 92,6 km

Verlauf der Strecke: Templin / Knehden / Metzelthin / Warthe / Bröddin / Hardenbeck / Krewitz / Parmen / Fürstenwerder / Warbende / Lichtenberg / Feldberg / Laeven / Triepkendorf / Hasselförde / Gnewitz / Wokuhl / Dabelow / Altthymen / Fürstenberg/Havel

Beschaffenheit der Strecke: gute Radwege, glatte, wenig befahrene Straßen, zwischen Gnewitz und Wokuhl sehr sandig

Download der GPX-Datei:Spur der Steine

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