Dahmeradweg 2 – von Oderin bis zur Dahmemündung

Oderin

Oderin

Dorfkirche Oderin

Dorfkirche Oderin

Wir setzen unsere Fahrt auf dem Dahmeradweg fort und starten am Bahnhof Oderin, den wir von Berlin aus mit der Regionalbahn im Stundentakt erreichen können. Oderin, heute ein Ortsteil der Stadt Halbe wurde 1359 erstmals urkundlich erwähnt. Wir durchfahren den Ort in Richtung Freidorf, vorbei an der Kirche, die auf einem zerstörten Vorgängerbau von 1666 ab 1890 bis 1894 neu errichtet wurde und erreichen ca. 1 km hinter dem Ort den Dahmeradweg. Freidorf, welches wir als nächstes durchfahren, entstand auf Weisung des preußischen Königs Friedrich I., der hier einen Außenposten für seine Soldaten errichten ließ. Da diese einige Zeit von allen Abgaben befreit waren, nannte man den Ort „Freidorf“.

Am Ortseingang von Freidorf kreuzt unser Weg die Dahme. Hier standen bis 1815 zwei Grenzpfähle –  am Ostufer der Dahme  schwarz-gelb für Sachsen, am Westufer schwarz-weiß für Preußen,

die Dahme vor Freidorf

die Dahme vor Freidorf

Freidorf

Freidorf

die Dahme in Teurow

die Dahme in Teurow

da hier die Grenze zwischen den beiden Königreichen verlief. Auf dem Wiener Kongress 1814/15 verlor Sachsen jedoch seine nördlichen Gebiete, zu der auch die Niederlausitz gehörte, an Preußen. Wir fahren jetzt praktisch im großen Boden im Uhrzeigersinn um Oderin herum und erreichen ca. bei Km 6 den kleinen Ort Teurow (OT von Halbe) nördlich von Oderin. 400 m nach Überquerung der Eisenbahnlinie Berlin-Cottbus biegen wir links von der Straße ab und fahren parallel zum Oderiner See und dem Naturschutzgebiet Mahnigsee-Dahmetal durch den Wald nach Märkisch-Buchholz. Bei entsprechendem  Wetter ist hier durchaus eine kleine Badepause möglich. Nach einer ruhigen Fahrt von ca. 3 km durch herrliche Wälder erreichen wir den Ort Märkisch-Buchholz (1301).

Dahmeradweg am Oderiner See

Dahmeradweg am Oderiner See

Oderiner See

Oderiner See

Ende des Dahme-Umflutkanals in Märkisch-Buchholz

Ende des Dahme-Umflutkanals in Märkisch-Buchholz

Hier endet der Dahme-Umflutkanal, der die Spree von Leibsch über den Köthener See bis nach Märkisch Buchholz mit der Dahme verbindet. Der Kanal wurde von 1907 bis 1911 errichtet und dient vorrangig dem Hochwasserschutz des Spreewaldes. Durch den Kanal wird der Dahme zusätzliches Wasser der Spree zugeführt. Die Dahme fließt ab Märkisch-Buchholz in einem breiten, kanalartig verbreiterten Flußbett und ist bis zu ihrer Mündung in die Spree auf den verbleibenden 51 km schiffbar. Nach Überquerung der Dahme am nördlichen Ortsausgang von Märkisch Buchholz fahren wir auf einem sepraten Radweg  parallel zur B 179 5 km schnurgeradeaus bis zur Oberförsterei Hammer, einem denkmalgeschützten Bauensemble, errichtet 1737 durch Friedrich Wilhelm I (Königliche Oberförsterei Hammer). Ihre Aufgabe war die Betreuung der zugehörigen Waldflächen und die Veranstaltung königlicher Hofjagden. Die letzte Hofjagd fand am 08.11.1913 statt. 1937 erfolgte die Umbenennung in preußisches Forstamt Hammer.

Dahme-Umflutkanal

Dahme-Umflutkanal

Dorfkirche von Märkisch-Buchholz

Dorfkirche von Märkisch-Buchholz

die schiffbare Dahme hinter Märkisch-Buchholz

die schiffbare Dahme hinter Märkisch-Buchholz

Dahmeradweg neben der B 179

Dahmeradweg neben der B 179

Rastplatz Oberförsterei Hammer

Rastplatz Oberförsterei Hammer

Dahmeradweg zur Hermsdorfer Mühle

Dahmeradweg zur Hermsdorfer Mühle

1945 war hier zeitweilig der Stab der 9. Armee einquartiert. Von hier begann der Durchbruch nach Berlin, der als Kesselschlacht von Halbe in die Geschichte einging. Nach dem Krieg wurde hier wieder eine Oberförsterei eingerichtet. Heute hat hier die Landeswaldoberförsterei des Landes Brandenburg ihren Sitz. Unmittelbar an der Oberförsterei gibt es einen Rastplatz, den wir nach ca. 15 km Fahrt für eine Verschnaufpause nutzen können. Danach geht es weiter auf dem Dahmeradweg zur Hermsdorfer Mühle 2,5 km durch den Wald bis zur Schleuse Hermsdorfer Mühle.  Hier müssen Schiffe einen Höhenunterschied von 1 m überwinden. Neben der Schleuse befindet sich das Gebäude der Hermsdorfer Mühle,

Schleuse Hermsdorfer Mühle

Schleuse Hermsdorfer Mühle

Hermsdorfer Mühle

Hermsdorfer Mühle

Dahmebrücke Hermsdorfer Mühle

Dahmebrücke Hermsdorfer Mühle

einer ehemaligen, 1518 errichteten Wassermühle an der Dahme. Die Mühle verfügte über 3 Wasserräder und war eine Getreidemühle bis 1900. Bis 1910 wurde dann das heutige zweigeschossige Gebäude errichtet und die Technik für eine Sägemühle eingebaut, die bis in die 1970er Jahre in

Dahmeradweg nach Prieros

Dahmeradweg nach Prieros

Betrieb war. Danach erfolgte die Stillegung und der Ausbau der Technik. Bis heute ist die weitere Nutzung ungeklärt. Wir setzen unseren Weg in Richtung Prieros fort. Das bedeutet, 8 km radeln in völliger Ruhe auf einem sehr guten Radweg durch die Wälder des Dahme-Heideseen-Gebietes.

Dorfkirche in Prieros

Dorfkirche in Prieros

In Prieros angekommen, überqueren wir die Dahme und haben hier den Blick auf eine weitere Schleuse. Im Ortszentrum finden wir die Dorfkirche von 1875 und das älteste Gebäude der Stadt, ein über 250 Jahre altes Fachwerkhaus, heute Museum „Heimathaus“. Prieros (1314 erstmal erwähnt) entwickelte sich als Rundlingsdorf aus einer slawischen Ansied-

Dahmebrücke in Friedrichsbauhof

Dahmebrücke in Friedrichsbauhof

Dahmemündung in den Dolgensee

Dahmemündung in den Dolgensee

Dahmebrücke Friedrichsbauhof

Dahmebrücke Friedrichsbauhof

lung zwischen dem Huschtesee und der Dahme. Weitere 2 km führt unser Weg durch den Wald in den Gemeindeteil Friedrichsbauhof von Gussow, welches wiederum ein Ortsteil der Gemeinde Heidesee ist. Friedrichsbauhof liegt an der Mündung der Dahme in den Dolgensee, genau gegenüber von Dolgenbrodt. In Friedrichsbauhof überqueren wir die Dahme auf einer vor einiger Zeit neu errichteten, sehenswerten Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Vorher besteht noch die Möglichkeit, in „Kuddel`s lustiger Stube“ einzukehren und sich zu stärken. Nach Überquerung der Dahme durchfahren wir Dolgenbrodt, wenden uns wieder nach Norden. Es geht wieder durch den Wald in Richtung Ziestsee, an der Nord-Ost-Spitze vorbei nach Bindow (1492). Von Bindow führt der Weg wieder durch den Wald, parallel zur Bahnstrecke Königs Wusterhausen – Frankfurt/Oder nach  Kablow (1518). Hier überqueren wir den Zernsdorfer Lankesee, der hier in die Dahme mündet. Ab hier ist die Dahme auf ihren letzten 29 km eine Bundeswasserstraße. Nach Überquerung der Bücke über den Lankesee durchfahren wir Zernsdorf (1375), einen Ortsteil von Königs Wusterhausen. Weiter geht es nach Neue Mühle,

Uferpromenade Neue Mühle

Uferpromenade Neue Mühle

Schleuse Neue Mühle

Schleuse Neue Mühle

Klappbrücke

Klappbrücke

Klappbrücke

Klappbrücke

einem Wohnplatz von Königs Wusterhausen. Am Strandbad biegen wir auf die Uferpromenade ein und fahren direkt an der Dahme, die hier Staabe heißt, weiter, bis wir die Schleuse „Neue Mühle“ erreichen. Die erste Schleuse wurde hier bereits 1696 mit einem Wehr errichtet, um die hier stehende Mühle gleichmäßig mit Wasser zu versorgen. 1868 wurde die jetzige Schleuse errichtet, die den Schiffen hilft, eine Fallhöhe von 1,50 m zu überwinden. Die Besonderheit ist die Klappbrücke, die hochgeklappt wird, wenn größere Schiffe die Schleuse passieren. Die Mühle wurde um 1900 abgetragen, an ihrer Stelle steht heute ein Landgasthof. Wir setzen unsere Fahrt entlang der Zernsdorfer Straße nach Niederlehme (1315), einen Ortsteil von Köngis Wusterhausen fort. Nach ca. 2,5 km unterqueren wir die Autobahn A 10 (Berliner Ring). Direkt an der Autobahn steht ein 1902 errichteter Wasserturm aus Kalksandstein, 27 m hoch und 8,50 m dick. Der Turm diente einst der Wasserversorgung von Niederlehme. Er wurde durch seinen Bauherren in Anlehnung an den christlichen Galataturm von 1348 in Istanbul gebaut. Wir fahren weiter an der L 30, vorbei an Seen, die hier die Dahme bildet, dem Möllenzug, dem Großen Zug und dem Krossinsee.

Wasserturm Niederlehme

Wasserturm Niederlehme

Dorfkirche Niederlehme

Dorfkirche Niederlehme

Dorfkirche Schmöckwitzwerder

Dorfkirche Schmöckwitzwerder

die Dahme in Schmöckwitz

die Dahme in Schmöckwitz

 

Bei schönem Wetter bieten sich hier zahlreiche Bademöglichkeiten. Am Ende des Krossinsees haben wir Wernsdorf (1460) erreicht. Wir biegen hier links ab, überqueren den Alten Wernsdorfer See und erreichen Schmöckwitzwerder und damit bereits Berliner Gebiet. Nun fahren wir entlang der Wernsdorfer Straße nach Schmöckwitz (1375), einen Ortsteil von Treptow-Köpenick. Wir passieren auf der Schmöckwitzer Brücke die Dahme, die hier vom Zeuthener See in den Seddinsee fließt, fahren noch ca. 1,5 km durch die Altstadt von Schmöckwitz und entlang der Straße „Adlergestell“ und biegen dann rechts in die „Vetschauer Allee“ ein. Damit haben wir den Ortsteil Karolinenhof (1785) von Schmöckwitz erreicht. Unser Weg führt durch das Siedlungsgebiet Karolinenhof und dann 5 km immer entlang der Dahme, die hier den Langen See bildet und der von 1911 bis 1912 errichteten „Uferbahn“ Grünau-Schmöckwitz, der heutigen Straßenbahnlinie 68. Wir passieren bekannte Marken und Gaststätten, wie Richtershorn, die Bammelecke, das Strandbad Grünau und die Regattastrecke. In Grünaiu biegen wir links in die Wassersportallee ein und setzen mit der Fähre F12 über die Dahme nach Wendenschloß über. Die Fährlinie Grünau-Wendenschloß existiert bereits seit 1890

Fähre Grünau-Wendenschloß

Fähre Grünau-Wendenschloß

Schloß Köpenick

Schloß Köpenick

Schloß Köpenick

Schloß Köpenick

die kleinste Brauerei Deutschlands

die kleinste Brauerei Deutschlands

Zusammenfluß von Dahme und Spree

Zusammenfluß von Dahme und Spree

und ist damit eine der ältesten Fähren in Berlin. In Wendenschloß angekommen biegen wir links in die Wendenschloßstraße ein und fahren 3 km bis zur Müggelheimer Straße. Hier biegen wir wieder links ab überqueren den Frauentog (einen Nebenarm der Dahme) und den Schloßgraben und unternehmen noch einen kurzen Abstecher zum Köpenicker Schloß. Nach einer Runde um die Schloßinsel können wir uns auf dem gegenüber liegenden Schloßplatz in der kleinsten Brauerei Deutschlands einen kühlen Trunk nach der langen Fahrt gönnen. Vom Schloßplatz aus sind es nur noch ca. 1000 m entlang der Dahme durch den Luisenhain bis zur Dammbrücke. Hier fließen Dahme und Spree zusammen und der Dahmeradweg ist offiziell zu Ende.

 

Streckenlänge: 71,42 km

Verlauf der Strecke: Oderin / Teurow / Märkisch Buchholz / Prieros / Friedrichsbauhof / Bindow / Zernsdorf / Neue Mühle /                                                             Niederlehme / Schmöckwitz / Karolinenhof / Grünau / Wendenschloß / Alt-Köpenick

Beschaffenheit der Strecke: feste, glatte Radwege, wenig befahrene Straßen

Download GPX-Datei: Dahme2

 

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