Krabats Reich und Lausitzer Teiche

MarktUnsere Tour zur Krabatmühle beginnt am Bahnhof Senftenberg und führt uns zunächst die Bahnhofstraße entlang in das Zentrum der Stadt. Dort biegen wir links ab und fahren auf der FestungSchloßstraße Richtung Schloß und Festung Senftenberg, dann entlang des alten Festungsgrabens über die Schwarze Elster Richtung Stadthafen am Senftenberger See. Dort erreichen wir den Radweg, auf den wir nach links einbiegen. Wir folgen diesem Radweg, der hier als „Niederlausitzer Bergbautour“ und als „Schwarze Elster Radweg“ ausgeschildert ist immer am Ufer des Senftenberger Sees entlang ca. 8 km bis nach Großkoschen. Der Senftenberger See (früher auch Speicherbecken Niemtsch genannt) entstand durch Flutung des ehemaligen Braunkohle-Tagebaus Niemtsch von November 1967 bis November 1972 von der Schwarzen Elster aus. Er ist mit 1300 ha einer der größten künstlich angelegten Seen Deutschlands und ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Logo      Senftenberger See     Logo     See

Koschener KanalBevor wir Großkoschen erreichen, überqueren wir den Koschener Kanal, einen künstlich angelegten, schiffbaren Kanal, der den Senftenberger See und den östlich davon liegenden Geierswalder See (ehemaliges Restloch des Tagebaus Koschen, seit 2006 als Naherholungsgebiet freigegeben) mittels einer Schleuse verbindet. Die Besonderheit liegt darin, daß der Kanal in einem Tunnel die darüber fließende Schwarze Elster unterquert. Im Zentrum von Großkoschen (1408) Kirchepassieren wir die 1882 errichtete evangelische Kirche und biegen nach links in die Dresdener Straße ein. Wir folgen der Straße und dem sich anschließenden Radweg an der B 96 für 3 km. Dann biegen wir links ab auf einen gut befahrbaren Feldweg zum Erikasee und befinden uns jetzt im Bundesland Sachsen. Die nächsten 3 km fahren wir immer durch den Wald entlang des Erikasees.  Dieser See ist das Restloch der Grube Erika, später Laubusch. Von 1913 bis 1962 wurde hier Braunkohle abgebaut. Seit Anfang der 90er Jahre wird das Gebiet saniert. Der größte Teil des Geländes ist noch Sperrgebiet des Sanierungsträgers LMBV.

KircheNach ca. 14 km unserer heutigen Tour haben wir den nördlichen Stadtrand von Lauta (1374) erreicht. Hier, in Lauta Nord,  befindet sich eine interessante Siedlung, die für die LautaArbeiter der 1913 errichteten Aluminiumhütte der Vereinigten Aluminium-Werke AG (VAW) erbaut wurde. Wir durchfahren die Siedlung mit der 1924 errichteten Kirche und einem intressanten und hübschen Dorfanger, bevor wir über Conrad-Blenkle-Straße, Mittelstraße und Friedrich-Engels-Straße die Kleinstadt in Richtung Südosten verlassen.Wir fahren weiter auf dem Radweg an der B 95 und erreichen nach ca. 5 km in Waldesruh den Bahnübergang über die Bahnlinie Senftenberg-Hoyerswerda. Wir wechsel auf die südliche Seite der Bahnlinie und fahren weitere 3 km in Richtung Schwarzkollm. Schwarzkollm, auch das Krabat-Dorf genannt, wurde 1394 erstmals erwähnt und ist seit 1.1.1996 ein Ortsteil der 10 km östlich Logoliegenden Stadt Hoyerswerda. In Schwarzkollm treffen wir auf den Krabat-Radweg und folgen diesem. Wir passieren in Schwarzkollm die evangelische Marienkirche (erbaut im 12./13. Jh., abgebrannt 1858 neu erbaut 1859/60).  Am südöstlichen Ortsrand stoßen wir auf drei große Findlinge („Teufelssteine“ genannt), auf denen jeweils ein Rabe sitzt – ein Hinweis auf die nahe gelegene Krabat-Mühle, die wir auch 400 m weiter erreichen.

Kirche     Teufelssteine     Krabatmühle     Krabatmühle

Hier hat der Held der bekanntesten sorbischen Sage, Krabat, beim Müller das Zauberhandwerk erlernt. Historisches Vorbild für die Sage ist der kroatische Reiterorberst Johann Schadowitz, deWittichenaur vom sächsischen Kurfürst Georg III. (Vater von August dem Starken) 1696 für seine Verdienst im Türken-Feldzug das Gut Groß Särchen geschenkt bekam. Krabat (Schadowitz) starb 80jährig am 29.05.1704 in Wittichenau. Auf dem Marktplatz der Stadt steht heute die Krabat-Säule, sein Grab befindet sich nur wenige Meter weiter in der Katholischen Pfarrkirche.

MittelteichNach einer erholsamen Pause in der Mühlen-Gastronomie setzen wir unsere Fahrt in Richtung Wittichenau fort durch die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft fort. Wir fahren zunächst 2 km durch den Wald, passieren dann die Ortsteile Bröthen (1401) und Michalken von Hoyerswerda sowie das Naturschutzgebiet „Dubringer Moor“ südlich von Michalken. Von einem am Radweg stehenden Aussichtsturm bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das 1711 ha große Naturschutzgebiet und besonders auf 300 ha blühende Wollgraswiesen. Nach der Durchquerung des Moores passieren wir eine 140 ha große Teichlandschaft aus insgesamt 12 Teichen am Rande von Neudorf-Klösterlich (1248), einem Ortsteil der Stadt Wittichenau. Die Teiche befinden sich im Besitz des Klosters St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau.

In Wittichenau verlassen wir den Krabat-Radweg und fahren über Saalau (1264) nach Sollschwitz (1291), wo wir wieder auf den Elster-Radweg treffen. Diesem folgen wirKapelle über Trado (1374), Döbra nach Milstrich (1348). In Döbra durchqueren wir eine mehrere hundert Hektar große, aus 10 Teichen seit 400 Jahren bestehende Teichwirtschaft. In Milstrich wenden wir uns nach Nordwesten und fahren die nächsten 15 km durch die Lausitzer Wälder über Weißig (1374), Straßgräbchen (1225), Großgrabe (1225) nach Grüngräbchen (1225). Dort haben wir dann bereits 59 km unserer Tagestour zurückgelegt und biegen nach Norden ab.

SellaUnsere Tour führt nun nördlich des Ortes am Naturschutzgebiet „Lugteich“ entlang. Der ca. 95 ha große Lugteich entstand durch Flutung eines Tagebaurestlochs. Kurz hinter dem Naturschutzgebiet verlassen wir Sachsen und überqueren die Landesgrenze zu Brandenburg.  Weiter geht es durch die Niederlausitzer Wälder über Sella (1455), vorbei an Grünewald (1529) nach Hohenbocka (1451) am Rande der Buck`schen Schweiz. Die Buck`sche Schweiz, auch Hohenbockaer Schweiz genannt, ist ein ca. 3 ha großes Flächennaturdenkmal mitten in einem unter Naturschutz stehenden Waldgebiet westlich von Hohenbocka. Im Zentrum steht ein 25,24 m hoher Aussichtsturm mit 120 Stufen, der einen phantastischen Rundblick ermöglicht. Am Fuße des Turms befinden sich 2-3 m hohe Felsten aus verkieseltem Quarzsand, die in ihrer Form an die Sächsische Schweiz erinnern. Die Gegend um Hohenbocka ist heute noch ein Zentrum des Quarzsandabbaus für die Glasindustrie. Die Felsen der Buck`schen Schweiz stehen am Rande des ehemaligen Hinrichsschachtes.

Turm  Buck`sche Schweiz  Buck`sche Schweiz  Buck`sche Schweiz

Nach diesem ca. 3 km langen Abstecher zurück in Hohenbocka besichtigen wir noch kurz (nur von außen möglich) das große und kleine Schloß. Errichtet wurden die Gebäude 18Schloß97/98 nachSchloß einem Märchenbild von der Familie von Götz. Heute dienen sie als Hotel. Nun setzen wir unsere Fahrt Richtung Senftenberger See fort. Wir fahren weiter Richtung Norden durch die herrlichen Wälder der Niederlausitz, überqueren in Hosena (1420) die Bahnlinie Ruhland-Hoyerswerda und treffen bei KM 81 auf den Radweg am Senftenberger See.

Hier am Südufer des Senftenberger Sees biegen wir links ab und fahren die letzten Kilometer auf dem Radweg immer am Ufer entlang über Niemtsch (1496) nach Senftenberg, wo unsere Tour am Bahnhof endet.

 

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Lauta  Lauta  Krabatmühle  Zauberbuch

Wittichenau  Feldteich  Schweiz  Schwarze Elster

Streckenlänge:  91,2 km

Verlauf der Strecke: Senftenberg / Kleinkoschen / Großkoschen / Lauta / Schwarzkollm / Bröthen / Michalken / Wittichenau / Saalau / Sollschwitz / Döbra / Milstrich / Weißig / Straßgräbchen /                                          Großgrabe / Grüngräbchen / Sella / Grünewald / Hohenbocka / Hosena / Niemtsch / Senftenberg

Beschaffenheit der Strecke: glatte, feste Fahrradwege, feste Waldwege, Ortsverbindungsstraßen

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